Einsatz von Kühlschmierstoffen bei der spanenden Metallbearbeitung (BIA-Report 4/2004)

Kurzfassung: Bei Messungen der Kühlschmierstoffkonzentration (KSS-Konzentrationen) in der Luft am Arbeitsplatz stellte sich heraus, dass eine ausschließliche Beschreibung der jeweiligen Randbedingungen im betrachteten Arbeitsbereich nicht ausreichend ist, um Maßnahmen zur sicheren Einhaltung des seit 1996 geltenden Luftgrenzwertes von 10 mg/m³ abzuleiten. Es ist vielmehr notwendig, den Betrachtungshorizont auf die gesamte Werkhalle auszudehnen. Im Rahmen eines Sondermessprogramms wurden daher umfangreiche Datenerhebungen sowie Messungen in ausgesuchten Betrieben durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse belegen zum einen, dass die Gesamtheit aller in einer Werkhalle befindlichen Emissionsquellen die Konzentrationshöhe maßgeblich beeinflusst, und zum anderen, dass die Lüftungstechnik einen entscheidenden Einflussfaktor darstellt. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse werden ein Ablaufschema zur Gefährdungsermittlung über ein Emissionskataster sowie technische und organisatorische Maßnahmen zur Reduzierung der KSS-Konzentration beschrieben. Eine einzelne Maßnahme ist zumeist nicht ausreichend. Da nur bei der Umsetzung aller beschriebenen Maßnahmen von einer sicheren Einhaltung des Grenzwertes ausgegangen werden kann, und da nicht in jedem Fall alle Maßnahmen notwendig sind, wird ein abgestuftes Konzept vorgestellt, das die erforderlichen Maßnahmen für eine Reduzierung der KSS-Konzentration aufzeigt. Werden nicht alle Maßnahmen umgesetzt, ist eine messtechnische Ermittlung der KSS-Konzentration erforderlich. Die Messstrategie ist dann so aufgebaut, dass aus den Messwerten und dem Emissionskataster weitere Maßnahmen abgeleitet werden können.