Kurzfassung: Prävention im Arbeitsschutz läßt sich schon lange nicht mehr auf jene Einflüsse beschränken, bei denen für sogenannte klassische Arbeitsumweltfaktoren wie Gefahrstoffe, Vibrationen oder Lärm, gesundheitsgefährdende Expositionen oder Belastungen vermieden werden. Die Anpassung der Arbeit an unterschiedliche Leistungsvoraussetzungen des Menschen mit den individuellen, geschlechts-, alters- und zeitbedingten Schwankungen steht überall dort im Vordergrund, wo wirtschaftliche Effektivität und humanes Anliegen in der Praxis in Übereinstimmung gebracht werden können. Der Ergonomie als Wissenschaftsdisziplin, die nach Erkenntnissen sucht, nach denen sich solche Regeln zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen ableiten lassen, wird hier als Bindeglied zur Umsetzung in die Präventionspraxis gefordert. Dieses Anliegen war Anlaß für das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit - BIA, ein Fachgespräch zum Thema "Ergonomie" durchzuführen und mit interessierten Berufsgenossenschaften in einen Erfahrungsaustausch zu treten. Vorangestellt wurden zwei einführende Vorträge, die beispielhaft bestehendes Wissen und dessen Anwendungsmöglichkeiten deutlich machen sollten. Erfahrungsberichte einzelner Unfallversicherungsträger schlossen sich an, wobei das aktuelle Thema Vermeidung berufsbedingter Wirbelsäulenerkrankungen durch Heben/Tragen/extremes Rumpfbeugen einen besonderen Schwerpunkt bildete. Die Vorträge des Fachgesprächs sind in diesem BIA-Report zusammengestellt. Das Ergebnis der regen Diskussion wird zusammengefaßt.
Kupfer, J.: Fachgespräch Ergonomie - Zusammenfassung der Vorträge vom 22. und 23. Mai 1995. BIA-Report 12/96. Hrsg.: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Sankt Augustin 1996
ISBN: 3-88383-430-0
ISSN: 0173-0387