Kurzfassung: Mit Beginn des Einigungsprozesses hat der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften der Sicherstellung, langfristigen Archivierung und Interpretation von Unfall-, Expositions- und Gesundheitsdaten der DDR große Bedeutung beigemessen. Diese "DDR-Arbeitsdaten" genannten Unterlagen in Form von Berichten, arbeitshygienischen Bewertungen oder Meßprotokollen sind wichtige Beweismittel für die Unfallversicherungsträger, z. B. bei der Ermittlung des Sachverhalts in Feststellungsverfahren. In Abstimmung mit dem Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung und in Zusammenarbeit mit Arbeitsschutzbehörden der neuen Länder sowie unter Mitwirkung der für diesen Teil Deutschlands zuständigen Berufsgenossenschaften wurden inzwischen umfangreiche Datenbestände sichergestellt. Unter fachlicher Betreuung durch das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit - BIA entstand eine Dokumentation über Dateninhalte und -standorte. Der vorliegende Report faßt den Stand der Arbeiten abschließend zusammen, gibt neben Informationen über Inhalt und Strukturen von DDR-Arbeitsdaten einen Überblick über die wichtigsten Standorte dieser Datenbestände und enthält Empfehlungen für die Nutzung der Daten. Dabei finden Interpretation und Umrechnung von Meßwerten, die in der DDR erhoben wurden, in Form kurzgefaßter Handlungsanleitungen besondere Beachtung. Ferner wird ein PC-gestütztes Verfahren vorgestellt, mit dem die Suche nach derartigen Unterlagen - insgesamt wurden dem BIA bisher ca. 14 000 Datenbestände gemeldet - unterstützt und beschleunigt werden kann. Aufbau und Nutzerhinweise dieses "BIA-Standort-Katasters NL" werden mit Beispielen erläutert.
Coenen, W.; Kupfer, J.; Meffert, K.: Einbeziehung von DDR-Arbeitsdaten in die Ermittlung des Sachverhalts im Versicherungsfall Empfehlungen für die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung. BIA-Report 9/96. Hrsg.: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Sankt Augustin 1996
ISBN: 3-88383-420-3
ISSN: 0173-0387