Die hohe Geräuschemission belastet die Beschäftigten an Kreissägen und die Nachbararbeitsplätze stark mit Lärm. Kreissägen werden an vielen Arbeitsplätzen in Holz verarbeitenden Betrieben, aber auch in Betrieben der Metall und Kunststoff verarbeitenden Industrie eingesetzt.
An Kreissägen verursachen in der Regel die Sägeblätter den hohen Schalldruckpegel. Bei konventionellen Sägeblättern liegen diese Pegel immer im Bereich der Gehörgefährdung von 85 dB(A) und darüber: So werden die höchsten Pegel von mehr als 95 dB(A) beim Sägen von Kunststoff und Metall erreicht, für Holz liegt die Lärmbelastung immerhin bei 85 bis 90 dB(A). Ab einem Schalldruckpegel von 85 dB(A) gehen Experten von einer Gefährdung des Gehörs aus. Deshalb besteht nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ab diesem Wert die Verpflichtung, Lärmschutzmaßnahmen durchzuführen und Gehörschutz zu verwenden. Geräuschgeminderte Kreissägeblätter helfen in den meisten Fällen, den Schalldruckpegel deutlich zu verringern.
Mit geräuschgeminderten Sägeblättern lassen sich beachtliche Schallpegelminderungen erreichen:
Wie erfolgreich ihr Einsatz ist, wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass eine Minderung um 3 dB bereits eine Halbierung der Schallenergie darstellt und damit das Schädigungsrisiko wesentlich reduziert. Einen um 10 dB verringerten Lärmpegel empfindet der Mensch nur noch als halb so laut.
Zu geräuschgeminderten Diamanttrennscheiben für die Steinbearbeitung ist im Jahr 2015 das Lärmschutz-Arbeitsblatt IFA-LSA 02-375 erschienen.
Schelle, F.; Janssen, M.; Maue, J.H.: Neuartige lärmgeminderte Sägeblätter für die Holzbearbeitung. DAGA 2016. 42. Deutsche Jahrestagung für Akustik, 14.-17. März 2016 in Aachen - Vortrag. CD-ROM, S. 1226-1228, Hrsg.: Becker, S. Gesellschaft für Akustik, Berlin 2016. ISBN: 978-3-939296-10-2
Arbeitsgestaltung, Physikalische Einwirkungen
Tel: +49 30 13001-3410